Sie ist mit über 290.000 Followers eine der reichweitenstärksten Instagram Userinnen in Österreich: Lady Venom. Ich wollte wissen, wer und was hinter dem Profil steckt und habe Marion Vicenta Payr ein paar Fragen gestellt.
Auch wenn dir diese Frage bestimmt schon tausend Mal gestellt wurde – es ist wohl das, was Marketer und Instagramer am meisten interessiert: Wie hast du’s auf fast 300.000 Follower geschafft? Wie viele davon sind aus Österreich? (Und wie findet man das raus?)
Ja, die Frage kommt häufiger vor :) Das war ein langsamer Prozess – als ich mich Anfang 2011 angemeldet habe, war Instagram ja noch in den Kinderschuhen hier in Europa. Über ein Jahr hat es gedauert, bis ich so an die 600 Follower hatte. Und dann hatte ich Glück und irgendein Community Manager bei Instagram hat mich entdeckt und zum Suggested User gemacht. Auf dieser „Liste“ bin ich dann auch über 2 Jahre geblieben. Wie viele Österreicher sich unter meinen Followern befinden ist nicht 100% fix. Es gibt eine Agentur, die das sehr grob auswertet (auf Basis von Geotags in Fotos) – dort stehe ich bei etwa 20.000 österreichischen Followern. Deutlich mehr sind es in Deutschland und den USA und an dritter Stelle steht überraschenderweise Brasilien.
Inzwischen kommen auch immer wieder Unternehmen auf dich zu, um mit dir zu kooperieren. Kannst du uns ein paar Beispiele nennen? Nach welchen Kriterien entscheidest du, ob du eine Kooperation eingehst?
Das stimmt – dieses Jahr scheint in Österreich das Instagram-Jahr zu werden. Von Smart über Wien Tourismus bis T-Mobile Austria gab und gibt es für mich so schon einige sehr spannende Kooperationen. Bei der Entscheidung ist das wichtigste Kriterium, dass mir Freiraum in der Fotografie gelassen wird – ich möchte das Briefing umsetzen können, so dass es zu meiner Ästhetik und meinem Konzept passt. Weitere Bausteine sind, dass das Unternehmen Instagram als Kanal ernst nimmt (keine Selfie Contests, bitte!) und ich mich mit der Philosophie und den Produkten auch identifizieren kann. Und bisher habe ich hier eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht – die Firmen schätzen meine Erfahrung mit dem Kanal und lassen sich auch gern von mir hinsichtlich ihres Accounts und der Kampagnengestaltung beraten.
Was war bisher deine Lieblingskooperation?
Bisher waren eigentlich alle meine Kooperationen sehr spannend und positiv! Die Reise nach Israel für das Ministerium für Tourismus wird aber zum Beispiel immer einen speziellen Platz in meinem Herzen einnehmen – 8 Tage ein extrem spannendes Land gemeinsam mit 8 anderen Instagramern aus der ganzen Welt von Brasilien bis Russland zu bereisen, das bleibt unvergesslich.
Du bist hauptberuflich Marketing Managerin bei Sky Österreich – gibt’s da manchmal nicht Konflikte, wenn andere Unternehmen mit dir zusammenarbeiten wollen?
Spannendes Thema – von meinem direkten Vorgesetzten hatte ich sofort ein OK für meine Instagram-Aktivitäten, wahrscheinlich weil er selbst auch Fotograf ist. Ein Versuch eine Instagram-Aktion für Sky selbst mitzutragen ist dann aber zum Beispiel gescheitert, da waren dann doch zu viele Bedenken von Seiten des Unternehmens da. Natürlich achte ich bei der Auswahl der Projekte darauf in keine Interessenkonflikte zu kommen, für Netflix würde ich zum Beispiel nicht arbeiten! :)
Wie viel Zeit fließt wöchentlich ca. in deinen Instagram Auftritt?
Die Wochenenden gehören eigentlich Instagram! :) Ich habe Glück, dass mein Mann Instagram auch ähnlich intensiv wie ich betreibt (er hat mich auch zur Anmeldung überredet – @lionheaded – um auch für ihn ein bisschen Werbung zu machen) ;) Ich würde schätzen, es sind so um die 15-20 Stunden pro Woche, aber auch nur weil ich (leider) nicht mehr auf jeden Kommentar antworte… hier musste ich irgendwann eine Grenze ziehen.
Ist es manchmal nicht unglaublich anstrengend, alle Situationen möglichst gut für ein Foto einzufangen?
Nein, denn ich weiß schon recht gut, welche Momente ich ablichten möchte und plane natürlich meine Shootings auch entsprechend. Mein Instagram besteht schon lange nicht mehr nur aus Schnappschüssen. Trotzdem oder gerade deswegen überwiegt bei Weitem die Freude an der Fotografie und der Kreativität und vor allem der Vernetzung mit so vielen unglaublich talentierten Menschen auf der ganzen Welt!
Du bist auch bei IgersVienna aktiv – was ist deine Rolle dort und warum engagierst du dich?
Die Instagramers Vienna sind eine Herzensangelegenheit, denn das ist es was für viele Instagramer am meisten zählt: Die Gemeinschaft – gleichgesinnte Fotografen zu treffen und die Stadt, in der man lebt, immer wieder von neuen Seiten und aus neuen Perspektiven kennen zu lernen. Die Gruppe selbst gibt es ja schon über 3 Jahre, ich bin aber als aktives Mitglied erst Anfang diesen Jahres dazugestoßen. Wir sind ein Team von 5 und jeder macht so gut es geht alles :) Wobei ich grundsätzlich eher für Kooperationen und Sponsoring zuständig bin. Wir arbeiten ja auch hier mit Firmen zusammen, die Interesse daran haben diese Community anzusprechen und uns so immer wieder exklusive Angebote machen können.
Welche Tipps würdest du Unternehmen geben, die frisch mit Instagram beginnen?
Den Kanal ernst nehmen, eine Strategie erarbeiten, eine Bildsprache und ein Konzept erarbeiten, Geschichten erzählen, die Community einbinden, sich mit Fotografie beschäftigen, sich mit der Community vernetzen, kanalübergreifend denken, nicht mit Hashtags um sich werfen – ach, die Liste der Tipps ist lang. Am besten man hat im Unternehmen jemanden, der Instagram auch privat schon benutzt oder zieht einen Profi als Berater hinzu – zumindest für den Start kann das sehr hilfreich sein und viele Anfängerfehler vermeiden.
Was würdest du dir von Unternehmen auf Instagram wünschen?
Hab ich schon gesagt keine Selfie Contests? :) Das steht ganz oben auf der Wunschliste. Sonst würde ich mir wünschen, dass die Werbe-Budgets auch der Relevanz des Kanals entsprächen. Hier gibt es noch enormen Aufholbedarf.
Und die letzte Frage: Mit welchen Instagramern aus Österreich würdest du als Unternehmen kooperieren? (Welche anderen Instagramer kannst du uns also empfehlen? )
Das Profil von Marion Vicenta Payr findet ihr unter http://instagram.com/ladyvenom. Wer mehr über Instagram wissen möchte: Auf Digitalschmankerl gibt’s ein Instagram Ranking der 25 besten österreichischen Unternehmen. Dort finden sich auch ein paar private “Instagram Größen” aus den Bereichen Sport, Mode, Lifestyle … Die Liste wird alle paar Monate aktualisiert – wenn ihr Ergänzungen habt, hinterlasst gerne einen Kommentar!
Wie man es in Österreich auf 300.000 Instagram Followers schafft – Interview mit Lady Venom
Sie ist mit über 290.000 Followers eine der reichweitenstärksten Instagram Userinnen in Österreich: Lady Venom. Ich wollte wissen, wer und was hinter dem Profil steckt und habe Marion Vicenta Payr ein paar Fragen gestellt.
Auch wenn dir diese Frage bestimmt schon tausend Mal gestellt wurde – es ist wohl das, was Marketer und Instagramer am meisten interessiert: Wie hast du’s auf fast 300.000 Follower geschafft? Wie viele davon sind aus Österreich? (Und wie findet man das raus?)
Ja, die Frage kommt häufiger vor :) Das war ein langsamer Prozess – als ich mich Anfang 2011 angemeldet habe, war Instagram ja noch in den Kinderschuhen hier in Europa. Über ein Jahr hat es gedauert, bis ich so an die 600 Follower hatte. Und dann hatte ich Glück und irgendein Community Manager bei Instagram hat mich entdeckt und zum Suggested User gemacht. Auf dieser „Liste“ bin ich dann auch über 2 Jahre geblieben. Wie viele Österreicher sich unter meinen Followern befinden ist nicht 100% fix. Es gibt eine Agentur, die das sehr grob auswertet (auf Basis von Geotags in Fotos) – dort stehe ich bei etwa 20.000 österreichischen Followern. Deutlich mehr sind es in Deutschland und den USA und an dritter Stelle steht überraschenderweise Brasilien.
Das stimmt – dieses Jahr scheint in Österreich das Instagram-Jahr zu werden. Von Smart über Wien Tourismus bis T-Mobile Austria gab und gibt es für mich so schon einige sehr spannende Kooperationen. Bei der Entscheidung ist das wichtigste Kriterium, dass mir Freiraum in der Fotografie gelassen wird – ich möchte das Briefing umsetzen können, so dass es zu meiner Ästhetik und meinem Konzept passt. Weitere Bausteine sind, dass das Unternehmen Instagram als Kanal ernst nimmt (keine Selfie Contests, bitte!) und ich mich mit der Philosophie und den Produkten auch identifizieren kann. Und bisher habe ich hier eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht – die Firmen schätzen meine Erfahrung mit dem Kanal und lassen sich auch gern von mir hinsichtlich ihres Accounts und der Kampagnengestaltung beraten.
Was war bisher deine Lieblingskooperation?
Bisher waren eigentlich alle meine Kooperationen sehr spannend und positiv! Die Reise nach Israel für das Ministerium für Tourismus wird aber zum Beispiel immer einen speziellen Platz in meinem Herzen einnehmen – 8 Tage ein extrem spannendes Land gemeinsam mit 8 anderen Instagramern aus der ganzen Welt von Brasilien bis Russland zu bereisen, das bleibt unvergesslich.
Du bist hauptberuflich Marketing Managerin bei Sky Österreich – gibt’s da manchmal nicht Konflikte, wenn andere Unternehmen mit dir zusammenarbeiten wollen?
Spannendes Thema – von meinem direkten Vorgesetzten hatte ich sofort ein OK für meine Instagram-Aktivitäten, wahrscheinlich weil er selbst auch Fotograf ist. Ein Versuch eine Instagram-Aktion für Sky selbst mitzutragen ist dann aber zum Beispiel gescheitert, da waren dann doch zu viele Bedenken von Seiten des Unternehmens da. Natürlich achte ich bei der Auswahl der Projekte darauf in keine Interessenkonflikte zu kommen, für Netflix würde ich zum Beispiel nicht arbeiten! :)
Wie viel Zeit fließt wöchentlich ca. in deinen Instagram Auftritt?
Die Wochenenden gehören eigentlich Instagram! :) Ich habe Glück, dass mein Mann Instagram auch ähnlich intensiv wie ich betreibt (er hat mich auch zur Anmeldung überredet – @lionheaded – um auch für ihn ein bisschen Werbung zu machen) ;) Ich würde schätzen, es sind so um die 15-20 Stunden pro Woche, aber auch nur weil ich (leider) nicht mehr auf jeden Kommentar antworte… hier musste ich irgendwann eine Grenze ziehen.
Ist es manchmal nicht unglaublich anstrengend, alle Situationen möglichst gut für ein Foto einzufangen?
Nein, denn ich weiß schon recht gut, welche Momente ich ablichten möchte und plane natürlich meine Shootings auch entsprechend. Mein Instagram besteht schon lange nicht mehr nur aus Schnappschüssen. Trotzdem oder gerade deswegen überwiegt bei Weitem die Freude an der Fotografie und der Kreativität und vor allem der Vernetzung mit so vielen unglaublich talentierten Menschen auf der ganzen Welt!
Du bist auch bei IgersVienna aktiv – was ist deine Rolle dort und warum engagierst du dich?
Die Instagramers Vienna sind eine Herzensangelegenheit, denn das ist es was für viele Instagramer am meisten zählt: Die Gemeinschaft – gleichgesinnte Fotografen zu treffen und die Stadt, in der man lebt, immer wieder von neuen Seiten und aus neuen Perspektiven kennen zu lernen. Die Gruppe selbst gibt es ja schon über 3 Jahre, ich bin aber als aktives Mitglied erst Anfang diesen Jahres dazugestoßen. Wir sind ein Team von 5 und jeder macht so gut es geht alles :) Wobei ich grundsätzlich eher für Kooperationen und Sponsoring zuständig bin. Wir arbeiten ja auch hier mit Firmen zusammen, die Interesse daran haben diese Community anzusprechen und uns so immer wieder exklusive Angebote machen können.
Welche Tipps würdest du Unternehmen geben, die frisch mit Instagram beginnen?
Den Kanal ernst nehmen, eine Strategie erarbeiten, eine Bildsprache und ein Konzept erarbeiten, Geschichten erzählen, die Community einbinden, sich mit Fotografie beschäftigen, sich mit der Community vernetzen, kanalübergreifend denken, nicht mit Hashtags um sich werfen – ach, die Liste der Tipps ist lang. Am besten man hat im Unternehmen jemanden, der Instagram auch privat schon benutzt oder zieht einen Profi als Berater hinzu – zumindest für den Start kann das sehr hilfreich sein und viele Anfängerfehler vermeiden.
Was würdest du dir von Unternehmen auf Instagram wünschen?
Hab ich schon gesagt keine Selfie Contests? :) Das steht ganz oben auf der Wunschliste. Sonst würde ich mir wünschen, dass die Werbe-Budgets auch der Relevanz des Kanals entsprächen. Hier gibt es noch enormen Aufholbedarf.
Und die letzte Frage: Mit welchen Instagramern aus Österreich würdest du als Unternehmen kooperieren? (Welche anderen Instagramer kannst du uns also empfehlen? )
Mit Instagramern, die den Kanal so sehr lieben wie ich: @anasbarros, @juz_me, @gui_ und mit @lionheaded natürlich auch ;-)
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Profil von Marion Vicenta Payr findet ihr unter http://instagram.com/ladyvenom. Wer mehr über Instagram wissen möchte: Auf Digitalschmankerl gibt’s ein Instagram Ranking der 25 besten österreichischen Unternehmen. Dort finden sich auch ein paar private “Instagram Größen” aus den Bereichen Sport, Mode, Lifestyle … Die Liste wird alle paar Monate aktualisiert – wenn ihr Ergänzungen habt, hinterlasst gerne einen Kommentar!
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf meinem Blog Digitalschmankerl.at.
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